Hilfe, ich funktioniere nicht mehr.
Ganz unten im Depritiefgrund treffe ich öfter mal auf die ganz hoffnungslosen Fragen und Zweifel. Ich hänge dann so arg drin, dass ich ich echt nicht mehr sagen kann, wo ich eigentlich hingehöre. Es ist eine dunkelgraue, träge Masse in der ich umherschwebe, abgeschnitten von der Außenwelt, ohne Erinnerungen daran, wie sich Drive, Motivation oder Zugehörigkeit anfühlen.
Aktuell ist es gar nicht gut bei mir. Ich kann weiterhin nicht arbeiten und fühle mich sehr mies, dass mir selbst mein Alltag zu viel ist. Ich bin auch wieder auf Therapiesuche und das, obwohl ich letzten Sommer erst meine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie abgeschlossen habe. Nun suche ich nach einer Verhaltenstherapie, denn die Krankenkasse bewilligt mir jetzt erst einmal zwei Jahre lang keine Tiefentherapie mehr. Als chronisch Betroffene muss ich aber echt immer irgendwie dranbleiben und alleine schaffe ich das momentan noch nicht. Ich glaube, dass mir eine Verhaltenstherapie echt guttun wird, da ich in der Tiefentherapie viel über meine Ursachen und Muster herausfinden konnte und ich jetzt noch so ein paar Skills benötige, wie ich mich im Alltag besser abgrenze und besser auf mich selbst aufpassen kann.
Jetzt muss ich nur noch einen Platz finden. Ich bin derzeit so antriebslos, dass ich mir nicht mal etwas zu essen koche, geschweige denn schaffe, in dem Zeitfenster der Sprechminuten von PsychologInnen anzurufen und nach einen Termin zu fragen. Es ist ein Krampf. Vielleicht gehe ich demnächst sogar auch mal für ein paar Wochen in eine Klinik. Es bleibt spannend.
Es fühlt sich jedes mal wieder wie Scheitern und Versagen an, aber Gefühle kommen und gehen ja bekanntlich auch wieder. Deshalb versuche ich, das Gefühl des Scheiterns einfach ziehen zu lassen und mir trotzdem weiter Hilfe zu suchen. Auch wenn die kritischen, verurteilenden Gedanken über die Tatsache, dass ich gerade nicht einmal auf wichtige Nachrichten antworten oder notwendige Telefonate führen kann, sehr, sehr laut sind.
