Wird man High von Antidepressiva?

high von antidepressiva? – depridisco

Ganz klare (subjektive) Antwort meinerseits: Nein!

Es gibt keinen Rauschzustand, oder das Gefühl, mit Antidepressiva völlig out of space zu sein. In meiner Vorstellung bewegen Antidepressiva lediglich die Biochemie in meinem Hirn auf ein Normalnull-level, weil die Experten ja eine Art Unterversorgung von bestimmten Neurotransmittern am synaptischen Spalt annehmen.

Den ersten Effekt, den ich gespürt habe, war, dass ich nach dem Überwinden der ersten Nebenwirkungen endlich wieder aus dem Bett gekommen bin und sogar das Haus verlassen konnte. Yeah! Ein bisschen „high“ habe ich mich da schon gefühlt, aber eher wegen meiner ehrlichen Glücksgefühl.

Diesen Auftriebseffekt sollte man jedoch nicht unterschätzen. Nicht zuletzt steht in vielen Beipackzetteln, dass die Einnahme von Antidepressiva bei akuter Suizidalität nur unter strenger Aufsicht passieren sollte – wenn überhaupt. Es erscheint logisch, dass ein schwer depressiver Mensch eher dazu tendiert, sich zu suizidieren, wenn er plötzlich viel mehr Antrieb hat. Hier ist also absolute Vorsicht geboten.

Ich habe auch schon öfter in Reportagen gesehen, dass Angehörige von nahestehenden Erkrankten berichteten, die sich nach kurzer Einnahme (speziell von SSRI) suizidiert haben, obwohl sie vorher absolut keine Anzeichen dafür aufwiesen und von ihren Angehörigen auch nicht als suizidal eingestuft wurden. Schon ein bisschen strange, aber nun schon zu oft gehört, als dass ich es unter „Verschwörungstheorie“ verbuchen könnte.. Was denkt ihr dazu?

Man sollte gerade am Anfang der Einnahme daher sehr achtsam und vorsichtig sein. Mir hat es geholfen, Freunde und Familie zu informieren. Sie haben mich in der Einstellungszeit genauer beobachtet und festgestellt, dass sich nichts verändert hat, außer, dass ich ganz langsam aus meinem Loch heraus kam.

Also, high wird man nicht. Seht ihr das auch so? Die Aussage „wie in Watte gepackt“ besprechen wir dann übrigens noch einmal in einem gesonderten Posting 🙂

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit