Wie gehts dir – wirklich?

wie geht es dir wirklich? – depridisco

Heute werden einige von uns Heiligabend feiern und in den nächsten Tagen vermutlich auf das ein oder andere Familienmitglied treffen, das wir lange nicht gesehen haben.

Ich erwische mich oft dabei, wie ich immer sage „Ja ja, kann nicht klagen, und selbst?“. Ich will ja nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen. Vor allem nicht, wenn man sich zuletzt nur kurz auf der Familienfeier vor über einem halben Jahr zugeprostet hat… Alle sind mampfend gut drauf & leicht beschwipst, da lass ich die tiefen Themen gerne auch mal bleiben, denn ich will ja niemandes Weihnachtsspaß verderben oder irgendwie Sorgen bereiten. Die Blöße geben mag ich mir auch nicht immer, denn die Befürchtung, dass jemand meine Depression nicht begreift und mir dann die üblichen, zwar gut gemeinten aber unpassenden Ratschläge an den Kopf wirft, ist stetig da und das kann ich in meiner Situation aktuell so gar nicht gebrauchen.

Dabei führt es, wenn man sich selbst verletzlich und ehrlich zu zeigt, auch oft dazu, dass das Gegenüber auch offener wird und man intensive und schöne Gespräche führen kann. Letztenendes haben ja alle ihre ganz eigenen Struggles, Kämpfe und Sorgen und es kann immens trösten, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist.
Ich würde zwar nicht jedem von meiner Depression erzählen, aber ich nehme mir für dieses Weihnachtsfest vor, ein bisschen mehr nachzufragen und offener zu sein.

Zumindest würde mich interessieren, wofür jede*r dieses Jahr dankbar ist. Ein bisschen Besinnlichkeit kann in unserer schnelllebigen und wuseligen Welt ja nicht schaden und deshalb auch gleich die Frage an euch: wofür seid ihr dieses Jahr dankbar?

Ich wünsche euch allen frohe Festtage und eine achtsame und schöne Zeit.

P. S.: Auch – oder vor allem – während der Feiertage ist man nicht vor psychischen Einbrüchen gefeit. Zum Glück gibt es rund um die Uhr Notdienste, die für uns da sind und die man immer anrufen und zu Rate ziehen kann! Nutzt das, wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr Hilfe braucht; zieht euch auch mal zurück, wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr Ruhe braucht! Passt in jedem Fall gut auf euch auf.

Wenn du magst, kannst du den Beitrag in den sozialen Medien teilen. Oder verschick ihn über eine gute alte E-Mail.

Share on facebook
Share on twitter
Share on pinterest
Share on whatsapp
Share on email
Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit