Sechs Monate ohne Antidepressiva

6 monate antidepressivafrei – depridisco

Die Zeit fliegt.

Es ist 6 Monate her, dass ich meine Pillen komplett abgesetzt habe und 12 Monate ist es her, dass ich meinen großen Zusammenbruch hatte. Seit dem arbeite ich nicht mehr und damals habe ich 2 Monate lang gestruggelt, bis ich eingesehen habe, dass ich eine Krankschreibung brauche. Die Krankschreibung zieht sich bis heute nahtlos durch, obwohl ich ja immer dachte, dass ich in den nächsten 2 Wochen wieder fit sein werde. Da habe ich mich kräftig geirrt.

Auch wenn es mir schon besser geht, kann ich nicht behaupten, dass ich mich wie das blühende, arbeitsfähige Leben fühle. Aber ich glaube, dass ich inzwischen meinen „Entzug“ überstanden habe. Noch lange nach dem Absetzen hatte ich mit körperlichen Beschwerden zu tun und dem sogenannten Rebound-Effekt. Das bedeutet, dass ich nach dem Absetzen eine schlimme depressive Episode hatte, die sich ziemlich wahrscheinlich auf das Absetzen selbst zurückführen lässt. Dazu war ich nährstofftechnisch ziemlich ausgelaugt, das hat alles zu diesem fiesen antriebslosen und bleischweren Cocktail geführt.

Meine Psychiaterin hat mir im letzten Termin übrigens gesteckt, dass die Umstellung auf ein anderes Medikament, oder eben auf das Leben ganz ohne Medis erfahrungsgemäß +/- ein Jahr dauert… Ich hoffe ja immer noch, dass ich schneller wieder zurück finde. Das Gröbste ist jedenfalls überstanden. Ich habe keine Zitteranfälle und keine unbändige innere Unruhe mehr, ich fühle mich weniger depressiv, mir ist nicht mehr schlecht und ich bin lange nicht mehr so explosiv, wie noch vor ein paar Monaten. Es geht mir mental nicht schlechter als vor einem Jahr, als ich noch auf der Höchstdosis meines Medikaments war und ich bin sehr froh über diese Entwicklung.

Warum ich überhaupt abgesetzt habe, könnt ihr in einem meiner anderen Beiträge lesen. Ich empfehle niemandem, mir gleich zu tun, wenn sie/er gut eingestellt ist und eine antidepressive Wirkung verspürt! Wenn ihr euch wohl fühlt mit eurer Dosis, ist das das beste, was euch passieren kann! 🙂

Und übrigens: meine Therapie wurde endlich bewilligt – ich darf jetzt wieder auf die Couch und freue mich sehr. Yeah!

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit