Schreiben hilft beim Reflektieren.

Darf ich vorstellen? Mein Therapietagebuch (1/2). Es ist mir wirklich nicht leicht gefallen, ein Tagebuch anzufangen und zu pflegen. Mir ist ja sowieso schon schwer gefallen, überhaupt über mein Inneres nachzudenken und zu erforschen, wo die Wurzeln meiner Depression liegen. Und das dann auch noch aufschreiben? In antriebslosen Zeiten absolut nicht meine favorisierte Beschäftigung.

Nach vielen wohlwollenden Diskussionen mit meiner besten Freundin entschloss ich mich, es wenigstens mal zu versuchen und mich zumindest einmal in der Woche für eine Viertelstunde damit zu beschäftigen. So bin ich nach meiner Therapie immer in ein Café gegangen, hab mich mit Cappuccino in einer Ecke verzogen und die neusten Erkenntnisse illustriert und notiert. Ihr könnt es euch darin in etwa so vorstellen wie hier auf meinem Account: weniger Texte mit Romamcharakter als eher kleine Flussdiagramme, Formeln und Zeichnungen.
Und plötzlich saß ich bereits drei Stunden im Café und füllte meine Seiten mit Gedanken und Skizzen. Was ich vorher nie glauben wollte und was mir auch vor dem Eröffnen dieses Accounts hier wieder völlig unrealistisch erschien: wenn man erst einmal angefangen hat, kommt man in den Flow und es passiert so vieles mehr.

Ich kann euch also nur raten: probiert es auch mal aus! Es ist, als würde man das Wuselige, was man im Kopf nicht gut greifen kann, nach und nach einfangen und auf dem Papier sortieren. Außerdem ist es ein gutes Schmökerstück für alle Schockstarre-Zeiten, denn es haben sich dort inzwischen einige Erkenntnisse und positive Gedanken hin verirrt, die ich in Tiefphasen immer liebend gerne verdränge. Dort steht also bunt auf weiß, von mir an mich, dass es Phasen gibt, in denen es mir besser ergeht und ich gerade also nicht mal wieder ganz auf 0 stehe. Das macht mir Hoffnung und hilft mir, wenn der graue Nebel mal wieder richtig dicht ist.

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit