Ich habe am Wochenende nochmal durch das Co-Posting mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe geblättert und bin auf diese Illustration hier gestoßen. Bisschen kitschig, ich weiß. Aber dieser Kitsch hilft mir irgendwie, das alles ein bisschen besser zu bewältigen. Hier noch zwei Gedankenwirrungen zu dem Thema „Sonne räumt Depris“ auf und dem Wunsch nach weniger Depressionen.
🌥️ Die Vorstellung, dass die Sonne kommt und mir dabei hilft, meine dunkeln Wolken wegzuräumen, fand ich irgendwie süß, aber das ist natürlich eigentlich ein bisschen utopisch. Depressive Episoden schauen nicht auf den Wetterbericht und auch wenn ich aktuell das Gefühl habe, dass mit Sonne alles wieder ein bisschen besser wird, kann es immer sein, dass ich auch an Tagen mit fröhlichem Wetter richtig mies versacke und das alles nicht genießen kann.
🌤️ Der Wunsch nach weniger depressiven Episoden ging bei mir lange auch mit der Angst einher, wieder einen depressiven „Rückfall“ zu erleiden bzw. in eine neue depressive Episode zu rutschen. Rückfall klingt für mich allerdings so, als hätte ich gar nichts dazu gelernt und müsste bei jeder neuen Episode wieder bei null anfangen. Das hat vor allem auch mein innerer Kritiker oft herumposaunt, wenn es mal wieder so weit war und natürlich hat mich das total gestresst. Aber das stimmt ja eigentlich gar nicht. Jede neue depressive Episode war und ist und wird eine, der ich mit mehr Therapieerfahrung und mehr mich-selbst-kennen begegne, auch wenn sich das mitten drin natürlich nie so anfühlt. Rückblickend sehe ich da aber schon eine Veränderung. Ich habe vielleicht sowas wie eine Depressionskompetenz entwickelt, die mir hilft, besser mit der Erkrankung zu leben. Aktuell schwankt es bei mir arg, ich habe aber das Gefühl, dass ich noch einigermaßen klar komme und weiß, was ich vorbeugend tun kann. Zu wissen, dass ich jede neue Episode mit mehr Erfahrung und mehr Wissen annehmen kann, entspannt mich ein klitze kleines bisschen. Nimm das, Depresse (und bleib, wo du bist)!