Decaf

decaf – depridisco

Bevor ich in die Klinik bin, hab ich schon angefangen, meinen Kaffeekonsum zu minimieren, weil ich wusste, dass es dort keinen „richtigen“ geben würde.

Ich liebe Kaffee sehr und trinke (bzw. trank) ihn für mein Leben gern. Leider habe ich aber auch immer gemerkt, dass er mich total aufwühlt und gerade in Kombination mit meinen Antidepressiva ganz schön abgeht im Hirn. Ich bin dann übergegangen zu koffeinfreiem Kaffee und tatsächlich hatte ich in der Klinik trotzdem einen kleinen Entzug. Denn auch in entkoffeiniertem Kaffee ist noch ein kleiner Rest Koffein. In der Klinik gab’s dann nur noch Getreidekaffee, der aber echt gar nicht so schlecht war.

Der Oberarzt meiner Station hat mir jedoch empfohlen, bei der Einnahme von Antidepressiva komplett auf Getränke mit Röstaromen zu verzichten, weil die wohl das Nervensystem beeinflussen. Dazu hab ich zwar keine weitere Quelle finden können, habe aber trotzdem auf ihn gehört und nach ein paar Tagen Getreidekaffeekonsum auch diesen eingestellt.

Es tut mir gut, keinen Kaffee zu trinken, auch wenn ich den Geschmack so gerne mag. Früher hab ich mich damit bis zum äußersten Limit gepusht und bis zur vollständigen Erschöpfung weitergearbeitet. Bis dann irgendwann selbst der stärkste Kaffee nichts mehr nutzte. Jetzt kann ich meine natürlichen Grenzen besser wahrnehmen und mich dementsprechend fürsorglicher verhalten, auch wenn mir das nach Tagen der Antriebslosigkeit echt nicht leicht fällt..

Deshalb wünsche ich mir momentan trotzdem insgeheim sehr ein Aufputschmittel, damit ich irgendwie am Leben teilnehmen kann, denn der Antidepressiva-entzug drangsaliert mich gerade mit einer Durststrecke an tiefer Erschöpfung, die ich gar nicht gut aushalten kann… Tja, ich fürchte, da muss ich weiterhin durch und ich hoffe dass ich im ein paar Wochen darüber lächeln kann.

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit