1 Jahr ohne Antidepressiva

ein jahr ohne antidepressiva

Wow! Wie schnell war dieses Jahr jetzt vorbei? 6 Monate Absetzerscheinungen, Rebounddepression, danach Aufwärtsspirale dank Therapie, Heilpraktiker, Geduld, Umfeld, Hilfe. Ich hab nicht vor, in naher Zukunft zurück zu Medikamenten zu gehen und hab euch einige Gründe dafür auch sicherlich schon genannt.

Alle meine Beiträge zum Thema Antidepressiva und was noch so dazu gehört findet ihr unter #depridiscoantidepressiva

Meine Einstellung zum Verschreiben von Antidepressiva ist etwas strenger geworden im Verlauf der letzten anderthalb Jahre. Als ich sie selbst noch nahm war ich etwas lockerer, inzwischen sehe ich das kritischer. Ich würde aber niemals per se klar „Ja“ oder „Nein“ zu den Pillen sagen. Es gibt die, bei denen sie sehr gut helfen und andere, die mehr mit den Nebenwirkungen zu kämpfen haben, als dass sie davon profitieren. Es gibt schräge Vorurteile, die überhaupt nicht stimmen und Nebenwirkungen, die eher wenig bekannt sind und dennoch sehr belastend sein können. Es ist mal wieder nicht alles schwarz oder weiß. Und: jeder Körper reagiert anders auf die Tabletten.

Ich high five mir und allen, die mich dabei unterstützt haben (inklusive meiner Psychiaterin!), heute sehr, denn ich bin unglaublich dankbar, dass ich die Absetzerscheinungen gemeistert habe und die vielen Momente tapfer durchgestanden habe, ohne, dass ich wieder zurück auf meine Dosis gegangen bin.

Aus der letzten Zeit mit den Pillen vermisse ich nichts. Sie haben mir eine Weile geholfen, nach 7 Jahren dann nicht mehr so sehr. Heute gehts mir gut. Ich hab das Gefühl, dass mein System wieder komplett ohne klarkommt und ich hoffe, dass ich lange ohne medis leben werde. Umso wichtiger ist es mir inzwischen, meine Ausdauersportroutine zumindest minimal einzuhalten, weil ich weiß, dass das einen ähnlichen antidepressiven Effekt haben kann.

Was mir jedoch auffällt, ist, dass ich ein bisschen ängstlicher geworden bin – vor allem mein Nervensystem, nicht so sehr meine Gedanken. Mein Körper reagiert schneller mit Adrenalin und Angstgefühlen. Dem begegne ich aber wohlwollend und versuche, mich immer wieder zu entspannen und weiterzumachen. Das klappt ganz gut. 💕

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit