Ungeduld

Ungeduld – depridisco

Puh. Die letzten zwei Wochen hatten es in sich. Es war echt alles dabei und on top eine fette Portion Ungeduld. Ich hoffe ja eigentlich ständig, dass ich morgen, oder spätestens in zwei Wochen wieder fit bin, leider ist mein Kopf da viel schneller unterwegs, als meine Seele.

Meine Phasen reichten von „ich muss mich jetzt sofort selbst einweisen“ über Antriebshemmung und unaufhörliche Heulkrämpfe hin zu „fuck it, dann nehm ich halt doch wieder Antidepressiva“ bis zu „wow krass, so viel habe ich schon lange nicht mehr gelacht“, nachdem ich endlich mal wieder joggen war und ein kleines Hoch hatte. Es ist hier sehr turbulent, unberechenbar und völlig instabil. Ich weiß nicht, wie ich so jemals wieder ins Arbeiten kommen soll. Eine Freundin aus der Klinik schrieb mir übrigens, dass ihr Chef (ein Arzt) sie nun kündigen will, weil sie immer noch krank geschrieben ist. Super uncool!

Ich bin mehr oder weniger nun wieder in Therapie (muss ich selbst zahlen) und hoffe, dass ich hier bald ein bisschen mehr Ruhe hinein bekomme. Es kann doch nicht sein, dass ich jeden Tag damit beschäftigt bin, mein Inneres auszuhalten und zu fast nichts anderem komme… Es macht mich fertig, mich immer wieder handlungsfähig zu fühlen, wo ich doch ein selbstbestimmter Mensch sein könnte und groß und erwachsen bin und – Stopp – krank.

Das hat Frauke mir bei ihrem Besuch immer wieder klar gemacht. Ich habe da eine psychische Erkrankung und die hat eben ihre Symptome, die gerade etwas ausgeprägter sind. Es ist also keine Charakterschwäche, wenn ich mein Leben momentan nicht auf so die Reihe bekomme, wie ich es gerne hätte. Leider flüstert mir das mein Hirn ziemlich oft zu und es ist echt anstrengend, dagegenzuhalten.

Wie wäre es, wenn ich wirklich einfach akzeptiere, dass ich so lange krank bin, bis es eben gut ist? Viel zu viel Angst hab ich davor, sämtliche Geschäftskontakte gänzlich zu verlieren, den Anschluss zu verpassen oder sonst wie zugrunde zu gehen. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht grübele, wie ich meine Krankheit übergehen und einfach wieder „normal“ sein kann.

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit