Status Quo – Antidepressiva absetzen

Antidepressiva absetzen – status quo – depridisco

6 Wochen und 2 Tage ist es her, dass ich meine letzte Duloxetin genommen habe. Ich hatte bereits im Januar, als ich entschieden hatte in die Klinik zu gehen, angefangen abzudosieren. Von 120mg in 2-3 Wochenschritten auf 30mg. Mit dieser Dosis kam ich Mitte März in die Klinik. Dort nahm ich noch 2, oder 3 Wochen lang 20mg, dann anderthalb Wochen jeden zweiten Tag eine 20mg und dann war Ende.

Bis dahin hatte ich immer nur ein paar Schwindelgefühle und Brain Zaps (was das ist, erkläre ich nochmal in einem separaten Posting) in den ersten 5-7 Tagen. Wenn sich alles wieder normalisiert hatte, bin ich weiter herunter gegangen.

Meine Ärztin hatte mir sogar empfohlen im 1,5-Wochen Rhythmus auszuschleichen, das war mir aber gefühlt zu schnell. Ursprünglich hatten wir auch vorgesehen, dass in der Klinik gleich ein neues Medikament eingeschlichen wird. Das ist jedoch nicht passiert und ich werde damit jetzt auch erst nochmal abwarten. Dazu wann anders mehr.

Seit ich auf 0 bin, habe ich schon einige verrückte Tage erlebt. Ich lerne mich ganz anders kennen, was nicht immer schön ist. Es fühlt sich an, als müssten meine Synapsen meinen Geduldsfaden neu spinnen und generell hab ich den Eindruck, dass mein zentrales Nervensystem gerade ein riesiges Woodstock feiert. Überall kribbelt es, juckt und kratzt, ich kann mich teilweise nicht aushalten in meiner Haut. Ich stoße oft gegen Dinge und mir fallen Gegenstände aus den Händen. Meine innere Unruhe ist teilweise so stark, dass ich das Gefühl habe, nicht mehr schön schreiben zu können. Manchmal macht es mich so verrückt, dass ich joggen gehen muss, um diese inneren Ladungen irgendwie kurzfristig mal abzubauen.

Es erreichen mich immer noch ein paar Schwindel- und Kribbelschübe, aber das Gröbste ist (hoffentlich) vorbei. Durch das aktuelle Absetz-Gefühl & das wieder-zu-Hause-ankommen-müssen liegt der 0mg-Start schon echt weit in der Ferne und ich hab die schlimmen Anfangsstrapazen bereits gut verdrängt. Das werde ich dann gerne wann anders nochmal für euch aufbereiten.

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit