Das hier habe ich mir eines abends notiert, als ich aus meinem MBSR Kurs nach Hause kam. MBSR bedeutet „mindfulness based stress reduction“ und es ist ein achtwöchiger Kurs, in dem man Achtsamkeit und Meditation näher gebracht bekommt, um Ruhe in den eigenen Geist zu bringen. Nach und nach habe ich dort immer mal ganz kurz meinen Frieden gefunden.
Es hieß während der Meditationen immer „lasst die Gedanken vorbeiziehen wie Wolken und konzentriert euch auf den Moment im Hier und Jetzt…“ und wenn man diese Wölkchen nach einiger Übungszeit ziehen lassen kann, wird der Himmel immer blauer und ruhiger.
In meiner Vorstellung ist die Depression mit ihren Episoden also eine seeehr lange Gewitterwolkenkarawane: Wenn man drin hängt, ist vermeintlich kein Ende in Sicht und man fühlt sich, als würde man dort nie wieder herauskommen. Der Gedanke, dass der Himmel über den Gewitterwolken aber immer blau und ruhig ist, hilft mir dabei, nicht vollends zu verzweifeln und zu vertrauen, dass die Sonne auch in meinem Geist wieder scheinen wird.
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Es gibt da noch eine lustige Anekdote, als wir mal nach London flogen und die Vorhersagen schlechtes Wetter ankündigen… Eine Mitreisende stellte im Flugzeug auf halber Strecke fest, dass es sicherlich doch noch gutes Wetter in London geben wird, so schön, wie die Sonne hier gerade schien. Dann sind wir im Landeanflug 5 Minuten lang mit Turbulenzen durch die dicke, düstere Wolkendecke gehubbelt und am Boden war von der Sonne natürlich gar keine Spur mehr. Darüber muss ich heute noch kichern 🤭