Krankschreibung

krankschreibung depression – depridisco

Wenn man krank geschrieben ist, soll man bloß nicht das Haus verlassen, um etwas zu unternehmen, man könnte ja Kollegen, Chefs oder Mitschülern in die Arme laufen und riskieren, abgemahnt zu werden, weil man „doch nicht so krank“ ist.

Die liebe Charis musste sich einen solchen Shitstorm auch geben, als sie wegen ihrer Psyche krankgeschrieben war, sich aber dennoch frei bewegt hat. Eine „Heuchlerin“ hat man sie genannt, weil sie ja wohl nicht wirklich krank sei, wenn sie hier draußen herumlaufen und alltägliche Dinge erledigen könne.

Im Falle einer schlimmen Grippe, bei der Bettruhe verordnet ist, stimmt das auch. Wenn man aber psychisch lädiert ist, wirkt zu Hause bleiben, obwohl man gerne mal raus würde, wie ein Brandbeschleuniger. „Zum Glück“ sind wir oft genug sowieso viel zu antriebslos, aber wenn es dann mal möglich wäre, sollten wir auf jeeeden Fall raus gehen und etwas unternehmen dürfen.

Grundsätzlich gilt: Was der erfolgreichen Genesung nicht im Weg steht, ist erlaubt. Daher seid bitte, bitte so nett und verurteilt eure krank geschriebenen Kolleginnen und Kollegen nicht sofort, wenn ihr sie z.B. auf einem Konzert trefft, oder im Café „erwischt“. Sie haben vielleicht ganz andere Kämpfe, als das Auskurieren einer gewöhnlichen Influenza. Und sind wir mal ehrlich, die allermeisten Menschen sind nicht gerne krank geschrieben und schleppen sich lieber noch ein paar Tage länger auf die Arbeit. Meistens gibt es also einen triftigen Grund, warum Krankschreibungen von Ärzt*innen ausgestellt werden und die Betroffenen werden schon wissen, was sie tun.

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit