Depression und Selbstständigkeit

Depression und Selbstständigkeit

Okay, neues Thema. Depression und Selbstständigkeit. Das steht schon lange auf meiner Liste und Nora Fieling und ich planen dazu seit Ewigkeiten ein Live, aber Lebensumstände, Termine, und – haha – meine Selbstständigkeit machen es nicht immer so leicht.

„Man, bist du mutig, dass du dich schon in so jungen Jahren selbstständig gemacht hast! Das ist ja der Wahnsinn“ höre ich auch öfter mal.

Öh, ja. So kann man das auch formulieren. Ich hatte eigentlich aber nie zwingend vor, mich selbstständig zu machen und später dann auch noch eine Firma zu gründen. Der grundlegende Impuls rührte daher, dass ich keine guten Erfahrungen in Festanstellung gemacht habe. Als Designerin habe ich zunächst einen Abstecher in eine klassische Agentur gemacht, in der ich zwar sehr viel Fachliches gelernt habe, aber nicht das Gefühl hatte, dass dort allzu sehr auf die (mentale) Gesundheit der Mitarbeitenden geachtet wird. Außerdem hat mich der Umgang anderer Kolleg:innen (und Vorgesetzten) mit dem Thema eingeschüchtert. Ich hatte große Angst, dass irgendwann auffliegt, dass ich Depressionen habe, ergo nicht leistungsfähig genug in den Augen meiner Vorgesetzten sein könnte und dann meinen Job verlieren würde.

Außerdem geht es mir viel besser, wenn ich mir aussuchen kann, mit wem ich zusammen arbeite und wie ich das dann genau tue. Die meisten Kund:innen wissen von meiner Depression, ich muss die Erkrankung weder bspw. in einem Verbeamtungsprozess verstecken, noch habe ich das Gefühl, dass ich doofe Kolleg:innen habe, mit denen ich darüber nicht sprechen kann, ohne verurteilt oder belächelt zu werden.

Ganz im Gegenteil konnte ich mir durch meine Selbstständigkeit ein warmes verständnisvolles Umfeld aufbauen, in dem ich ohne Druck (zumindest was das Thema Depression angeht) funktionieren kann.

Klar gibt es auch Nachteile in der Selbstständigkeit. Sowas wie Existenzängste kenne ich zu genüge. Auch ist Deutschland kein wirklich selbstständigenfreundliches Land. Bisher haben aber die Vorteile für mich überwogen.

Habt ihr Fragen oder Gedanken dazu? ♥️

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit