Dass sich stattdessen mein Absetzsyndrom noch soo lange ziehen würde und mir ganz schön viel abverlangen würde, hätte ich niemals gedacht. Dass ich Wochen und Monate brauchen würde, um mich zu erholen, mich wieder aufzubauen und in mir anzukommen – dass es im Rahmen des Absetzens auch zu erneuten depressiven Symptomen kommt, bei denen ich nicht weiß „ist das jetzt Syndrom oder echt?“ – puh. Alles Dinge, die ich nicht hab kommen sehen. Und das ist vielleicht auch besser so. Wahrscheinlich hätte ich mich niemals krankschreiben lassen, wenn ich gewusst hätte, auf welche lange Reise ich mich da begebe.
Noch einmal mehr merke ich gerade, wie wichtig es ist, sich nicht zu überfordern und die Dinge Schritt für Schritt anzugehen. Und mit „Schritt“ meine ich einen von der ganz langsamen und achtsamen Sorte aus der zenbuddhistischen Gehmeditation.
Ich weiß nicht, wann ich wieder „gesund“ sein werde. „Ganz die alte“ werde ich vermutlich nicht mehr sein und ich möchte nun peu à peu schauen, wie ich wieder in meinen gewünschten Modus komme, damit ich irgendwann endlich wieder selbstbestimmt mein Leben führen kann. Und das dauert. Eine gefühlte Ewigkeit…