Antidepressiva testen ist anstrengend

Antidepressiva testen ist anstrengend – depridisco

Antidepressiva-Talk

Einige von euch berichteten, dass sie sehr viele ADs ausprobieren mussten, bevor etwas bei ihnen gut wirkte.

Ich habe kaum probiert. Es begann mit Venlafaxin, einem SNRI. Ganz so toll fand ich es nie. Eine kurze Exkursion zu Citalopram rief eine Nesselsucht hervor, sodass ich – der Einfachheit halber – zurück auf Venlafaxin ging. Circa 4 Jahre lang. Und das, obwohl ich ständig viel geschwitzt habe und bei jedem noch so kleinen Überschreiten des Zeitfensters für die nächste Tablette fiese Absetzerscheinungen hatte. Erst hieß es ja, dass ich nach einem Jahr wieder absetzen kann – für die Zeit nahm ich die Nebenwirkungen also in kauf. Nach besagtem Jahr hatte mein Psychiater seine Meinung plötzlich geändert und redete irgendwas mit „Mandelkern“ und „wird nie wieder gesund werden“. Vertrauen = weg.
Ich habe dann nach einiger Zeit zusammen mit meinem Hausarzt ausgeschlichen. Die letzte Dosis war dabei wirklich der Horror pur. Dazu aber wann anders mehr.

Letztenendes kam ich in die psychiatrische Notaufnahme der Klinik in der ich heute ambulant behandelt werde. Dort einigten wir uns, dass ich bis zum Erstgespräch in 3 Monaten keine weiteren Medikamente nehmen würde.

Nach dieser Depri-Wartezeit-Tortur war ich nur froh, als mir das als sehr verträglich beschriebene Medikament Duloxetin (auch SNRI) verschrieben wurde. Einige der Nebenwirkungen belasteten mich trotzdem arg.

Ich hatte jedoch einfach keine Kraft, etwas Neues zu probieren und blieb nun – auch etwa 4 Jahre lang – dabei. Jetzt bin ich an dem Punkt, dass ich gerne etwas anderes testen mag, weil mich die ein oder andere Nebenwirkung doch sehr plagt. Außerdem hieß es im Oktober, als es mir so mies ging, dass „so etwas bei einer solchen Medikation eigentlich nicht passieren dürfe“. „Warum nehm ich das Zeug dann überhaupt?“, hab ich mich gefragt.

Ich werde Duloxetin nun also ausschleichen, bin schon 2 Dosen runter – bisher sehr angenehm und unvergleichbar mit Venlafaxin – und will den (hoffentlich bald nahenden) Klinikaufenthalt für das Einstellen eines neuen Medikaments nutzen.

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit