Stigma made me do it.

stigmatisierung von depressionen – depridisco

Der Duden sagt, ein Stigma ist „etwas, wodurch etwas oder jemand deutlich sichtbar in einer bestimmten, meist negativen Weise gekennzeichnet ist und sich dadurch von anderem unterscheidet“.

Und dann gibt’s noch die Stigmatisierung, das ist dann also die aktive negative Kennzeichnung eines jemanden durch etwas. .
Bei psychischen Erkrankungen sind das ganz viele Vorurteile und Berührungsängsten. Viele Betroffene haben das Problem, dass sich das Umfeld nach einem „Outing“ abwendet, weil es einfach nicht weiß, wie es sich verhalten soll. Wie auch, wenn man diese Krankheiten nicht mal auf einem Röntgenbild oder in einem Bluttest nachweisen kann und sich hartnäckig die Annahme aufrecht erhält, dass „jeder mal so eine Phase hat.“ Nicht-Betroffenen fehlt meist einfach das Verständnis und das Einfühlungsvermögen für diese Krankheiten (Gott sei Dank, denn ich wünsche niemandem, an einer psychischen Erkrankung zu leiden) und sie versuchen sich in ihrem Horizont einen Reim darauf zu machen, der nicht immer ganz wertfrei ist. Und schwupps haben wir das Stigma erzeugt.

Es gibt für fast alles unterschiedliche Stereotypen-Schubladen. So auch für Diagnosen wie Depression, Borderline oder Schizophrenie. Bei letzterem kommt noch erschwerend hinzu, dass viele die Schizophrenie mit einer dissoziativen Identitätsstörung verwechseln, was die Aufklärung nur noch schwieriger macht.

Es ist also ein großer Salat an Unwissenheit, Vorurteilen, Berührungsängsten und auch Unfähigkeit, die das Stigma immer weiter füttern.

Tatsächlich kann man sich aber auch selbst stigmatisieren. Womöglich unbewusst aber nicht weniger effektvoll. Haben sich zum Beispiel Vorurteile über Psychotherapie in uns manifestiert, kann die Scham so groß sein dass man sich nicht traut eine passende Behandlung in Anspruch zu nehmen. Das selbe gilt für Psychopharmaka.

Ich selbst stigmatisiere mich auch. Jedes Mal wenn ich mich dafür fertig mache, dass ich in einer downphase mal wieder nicht leistungsfähig genug bin. Wenn ich mich aus Scham zurück ziehe und niemanden sehen will, aus Angst, verurteilt zu werden. Ein Teufelskreis, diese Stigmascheiße…

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit