Ohne Leiden kein Erfolg?

ohne leiden kein erfolg? – depridisco

Lange Zeit habe ich geglaubt, dass ich etwas nur dann „gut gemacht“ habe, wenn es vorher so richtig anstrengend war.

Dass das nicht unbedingt immer so sein muss, habe ich während meiner Arbeit gemerkt. Wenn Kunden zu mir kommen, erstelle ich ihnen mehrere Entwürfe. Mindestens einer ist total durchdacht und unter Qualen von Selbstzweifeln, Prokrastination und Druck entstanden, ein Zweiter auch und ein Dritter kommt meist eher ungefragt und lockerflocker aus mir heraus. Entgegen meiner Erwartungen entscheiden sich die Kunden oftmals für genau diesen Entwurf, der ohne viel Zutun einfach entstanden ist. Und das, obwohl ich die anderen, hart Erarbeiteten als viel besser bewerte. Natürlich hat auch #3 seine Daseinsberechtigung, weil beim Kreativsein viele innere Prozesse unbemerkt ablaufen. Es rattert also immer im Hintergrund und ich arbeite dann zwar intuitiv, aber natürlich auch mit Konzept und Ausrichtung.

In diesem Moment wird mir klar, wie perfektionistisch ich bin und dass andere mich bzw. meine Arbeit genau so wertschätzen, wie sie eben passiert, ohne dass ich mich zu arg verbiegen muss.

Genauso ereignet sich das bei mir auch im ganz normalen Leben. Früher habe ich meinen Perfektionismus mit unrealistischen Idealbildern und Ansprüchen guuut gefüttert. Statt einfach ich selbst zu sein, habe ich es immer wieder geschafft, meine Gefühle und Bedürfnisse zu verdrängen und den Draht zu mir selbst zu verlieren. Nicht überraschend ist wohl, dass ich mich damit nie so richtig glücklich gefühlt habe…

Heute erlaube ich mir, die zu sein, die ich eben bin. Manchmal trage ich sogar meine Depris offen nach außen, ohne den „bitte lächeln“-Schalter umzulegen. Einfach, weil ich nach und nach akzeptieren kann, dass es okay so ist, wie es ist… Und zunehmend merke ich auch, dass es gar nicht mal so schlecht ist, was da ganz pur und ehrlich aus mir heraus kommt. Dadurch entstehen tatsächlich die schönsten Dinge 💕

P.S.: zu dem Kompetenzthema da oben gibt es auch ein interessantes Modell, das mein Phänomen gut erklärt. Soll ich euch das mal zusammenfassen?

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Eva
Eva

illustriert und schreibt über Themen rund um psychische Gesundheit