Vielen lieben Dank an @caro.bred, @angelina.catarina, @marlnoy und den Rest des Teams für die superfeine Zusammenarbeit 💕
Sie haben mich u.a. gefragt, was ich mir von der Gesellschaft wünsche. Tatsächlich finde ich, dass wir immer besser darin werden, uns offen mit mentaler Gesundheit auseinanderzusetzen – natürlich noch mit Luft nach oben. Viel wichtiger finde ich aber, dass wir mal einen Blick auf unser Versorgungssystem werfen.
Ich versteh nicht, warum es so ist, wie es ist. Der Bedarf an Psychotherapie ist mehr als da, wir haben qualifizierte und motivierte Psychotherapeut*innen, die nur darauf warten, nach ihrer schweineteuren Ausbildung auf einem Kassensitz arbeiten zu können und die langen Wartezeiten für Therapieplätze sprechen doch für sich. Warum gibt es trotzdem nur so ein begrenztes Angebot?
Je depressiver ich in meinen Episoden war und je schlimmer es mir ging, desto geringer wurde meine Energie in Sachen „Anrufen, Hilfe suchen und für mich einstehen“. Es liegt im Kern der Depression, dass die Selbstfürsorge immer weiter sinkt, man sich sozial zurückzieht und selbst das Aus-dem-Bett-Aufstehen schwer fällt. Wie soll ich da noch die Energie und das Selbstbewusstein aufbringen, ewig lange Therapeut*innen-Listen abzutelefonieren, nur um dann eine Absage nach der nächsten zu kassieren? Mir ist das jedenfalls genauso passiert und es war einfach nur beschissen.
Es ist ohnehin schon schwer genug, sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht. Dann sollte doch der Schritt zur Therapie wenigstens so einfach wie möglich sein. Oder irre ich mich?
An alle Therapiesuchenden: bitte gebt nicht auf! Manche Krankenkassen bieten auch eine Art Überbrückungsangebot an, damit man für die Wartezeit trotzdem eine*n Ansprechpartner*in hat. Fragt da mal nach 🙏