Es ist ganz schön anstrengend, gegen diese ganzen doofen Gedanken in meinem Kopf anzukommen und mir nicht ständig einreden zu lassen, dass ich eine schreckliche, unfähige Hochstaplerin bin, die nichts auf dieser Welt hier verloren hat.
Ich weiß, dass da irgendwo noch ganz andere Sender in meinem Kopf laufen, aber ich höre sie gerade nicht. Was nicht heißt, dass sie nicht da sind. Das Selbstlieberadio läuft genauso, wie das mit den Zweifel-Charts. Ich müsste nur mal meine innere Antenne neu ausrichten, damit ich es empfangen kann. Und das ist aktuell wirklich nicht so einfach. Vielleicht muss ich mal ein paar liebere Dinge ganz laut über die Selbstzweifel drüber singen, auch wenn ich mir erst einmal nicht glauben werde. Das klingt nach einem ordentlichen Kraftakt, könnte aber helfen, hat man mir gesagt…
Am wichtigsten ist vermutlich, dass ich endlich mal aufhöre alles zu bewerten. Ich komm nicht aus dem Bett: Abwertung. Ich hab keine Lust auf nichts: Abwertung. Ich bin erschöpft von der kleinsten Aktivität: Abwertung. Alles ist nicht gut genug – halt doch einfach deine verdammte Fresse, liebe innere Kritikerin.