Heute mal ein ganz anderes Thema: Depression und Selbstständigkeit. Wie manche von euch bereits wissen, bin ich selbstständige Designerin.
Nicht nur Jobs bearbeiten, Kunden treffen, Werbung machen, Kreativreisen oder Wochenendarbeit erledige ich selbst, auch um diesen ganzen Bürokratie- und Versicherungskram kümmere ich mich alleine. Als ArbeitnehmerIn übernimmt der Arbeitgeber 50% der Krankenversicherungskosten. Wenn man krank ist, bekommt man 6 Wochen lang eine Lohnfortzahlung, danach übernimmt die Kasse in Form von Krankengeld.
Ganz cool eigentlich.
Als Selbständige hat man die Wahl, sich privat oder aber freiwillig gesetzlich zu versichern – ohne Arbeitgeberanteil zum vollen Preis versteht sich.
Wegen meiner Deprikarriere kam für mich nur die freiwillig gesetzliche Versicherung in Frage. Ohne extra extra Antrag wird man dort regulär zu einem vergünstigten Tarif aufgenommen, in dem man jedoch kein Anrecht auf Krankengeld hat. Das musste ich jetzt schmerzlich lernen, als ich eben jenes beantragte. Ich ging fest davon aus, dass ich mich mit Anrecht auf Krankengeld versichert hatte, wurde aber eines besseren belehrt. Ziemlich Scheiße. Existenzbedrohlich und on top zur Depression echt keine erfreuliche Nachricht…
Was mich an dieser Sache sehr aufregt, ist, dass der Tarif MIT Anspruch auf Krankengeld nur ca. 0,6% teurer ist, als der vergünstigte Tarif. What the fuck?!
Das sind nur ein paar Euros, die man draufzahlt. Warum wird das – gerade für Selbstständige – nicht verpflichtend angeboten? Unsere Berufsgruppe ist im Krankheitsfall existenziell besonders bedroht und sollte deshalb zumindest vom Krankengeld gestützt werden können, wenn man sonst schon in keine Versicherung kommt.
Daher mein Shoutout an alle Selbstständigen: schaut bitte mal nach, welchen Beitrag ihr zahlt und tut euch im Zweifelsfall den Gefallen und meldet euch um!
In meinem Fall gab es nun eine glückliche Wendung, da ich mich im August bei der Künstlersozialkasse gemeldet hatte und vorgestern der Brief kam, dass ich rückwirkend ganz normal versichert bin. Dennoch ein krasser Schock