Das frag ich mich in letzter Zeit ziemlich oft. Wann immer ich mir Gedanken um meine Zukunft mache, darum, wie ich mental gesund leben kann, was ich anders machen könnte, um nicht wieder krank zu werden, wie ich zurück in meine Arbeit finde, oder ganz banal, wie ich die Zwiebeln am besten schneide. Bei allem setzt instant der Selbstzweifelwiderstand ein und redet mir alles kaputt. Selbst das Schreiben dieses und anderer neuer Postings zieht sich jetzt schon über Wochen und bricht oft mit einem „ach, wen interessierts“, „heul nicht immer so viel herum“ und ähnlichem Mindshit ab.
Ich war nun zwei Wochen im Urlaub und habe mir für danach vorgenommen, mich mit meiner „gesunden“ Zukunft auseinander zu setzen, vor allem damit, wie ich wieder ins Tun komme. Ich bin jetzt schon für eine sehr lange Zeit krank geschrieben und weiß gar nicht mehr, wie das eigentlich geht, mit diesem Arbeitsalltag. Hinzu kommen krasse Selbstzweifel, die so stark sind, dass ich einige Wochen lang eine Umschulung zur Müllfrau in Betracht gezogen habe. Ich wollte schon immer mal den LKW Führerschein machen und die Bewegung im Freien täte mir bestimmt auch gut… Ich weiß aber tief innen drin, dass das eher eine Vermeidungsstrategie wäre, um meinen Zukunfts- und Versagensängsten, die ich als Designerin spüre, zu entfliehen.
Im Urlaub waren wir unter anderem mehrere Tage im Kajak auf einem wilderen Fluss unterwegs. Wenn die Wellen und Stromschnellen kommen hilft’s nix – man muss tief einatmen und geradeaus, mit Schwung mitten durch. Vor allem auch dann, wenn man – so wie ich – relativ früh schmerzvoll gekentert ist noch mehr Angst vor allem hat. Und während man so eine Stromschnelle nach der anderen besiegt, ist man plötzlich 20km weit gekommen, ohne es gemerkt zu haben. Unterwegs habe ich dann auch wieder ein bisschen Selbstvertrauen einsammeln können. Das war kurz nach der Kenterung nämlich komplett im Fluss versunken. Ich versuche jetzt also auch im Alltag Stromschnelle für Stromschnelle zu bewältigen und nicht mehr nur angstvoll an das große, unerreichbar scheinende Ziel zu denken.
Wünscht mir Glück!
Ahoi!